24. November 2012 Im Falle Gustl Mollath jagt eine Überraschung die nächste: Nicht nur, dass sich ein damals an dem Verfahren beteiligter Schöffe, Heinz Westenrieder, ehemaliger Klinikdirektor, öffentlich von dem Verfahren distanziert hat, siehe: weiterhin ein Strafrechtsprofessor mit Lehrstuhl an der Universität Regensburg, Prof. Dr. jur. Henning Ernst Müller, öffentlich vernichtend über die Prozessführung geäußert hat, siehe: und die Süddeutsche das alles auch noch berichtet, nein, nun tritt auch noch die Menschenrechtsbeauftragte der bayerischen Landesärztekammer, Dr. med. Maria E. Fick, als Klägerin gegen das Wegsperren Mollaths auf: http://www.heise.de/tp/artikel/38/38055/1.html und sogar die BILD schreibt vom "Horror Zwangseinweisung" im Zusammenhang mit Mollath: http://www.bild.de/news/inland/urteil/psychatrie-horror-zwangseinweisung-27315860.bild.html Ganz abgesehen davon, dass unzählige Blogger den Knüppel schwingen, dass die Arbeitsgruppe Recht und Psychiatriemissbrauch sowie ein SPD-Rechtsanwalt aus Baden-Württemberg Strafanzeigen gegen Merk u.a. erstattet haben. Außerdem hat sich im Forum des systemkonformen Lügenmediums Augsburger Allgemeine eine best informierte und mit allen Nachweisen ausgestattete Phalanx gegen die dort herrschenden Systemdemagogen gestellt, um im Falle Mollath für Klarheit und Wahrheit zu sorgen. Sieht man von der BILD ab, kann man wohl bereits von einer insgeheim generalstabsmäßig vorbereiteten Aktion ausgehen, unvorstellbar ist es, dass rein zufällig so viele Dinge geschehen, von denen bereits jedes für sich allein in dieser Gesellschaft sonst nicht denkbar wäre. Das kann man durchaus als einen Beleg von die mir aufgstellte Behauptung werten, dass die faschistoiden Zustände in Deutschland mittlerweile auch vielen von denen zu weit gehen, die sich sonst noch sagten: "Na ja, so ganz gerecht geht es ja nirgends zu, und ich komme in dieser Gesellschaft ja ganz gut zurecht...." Den erkennbaren Umrissen nach handelt es sich jedenfalls um den größten Aufschrei mindestens seit der "SPIEGEL-Affäre", möglicherweise aber auch um die erste gegen den Faschismus gerichtete Verschwörung seit dem Hitler-Attentat am 20. Juli 1944. Die Toten werden nach der Schlacht gezählt, doch sicher ist schon jetzt eines, was auch das plötzliche Eintreten der BILD verständlich macht: Auf der Mollath-Woge kocht die Systemkritik hoch, und aus Sicht des Systems liegt die Formel: "Lieber ein Ende mit Schrecken, als ein Schrecken ohne Ende" daher nahe: Mollath freilassen, Beate Merk in die Wüste schicken, und Ruhe ist im Karton - könnten die System-Satanisten allmählich meinen. Dabei stellt sich allerdings durchaus die Frage, ob die pro-Mollath-Verschörer wirklich nur an das Schicksal von Mollath denken, oder ob sie den Fall aufgegriffen haben, um Grundsätzliches zu klären. Denn dann werden sie nicht so einfach abzuspeisen sein, und mit welcher inneren Haltung Gustl Mollath die Psychiatrie ggf. verlässt, daran kann schon jetzt kein Zweifel mehr bestehen: Er wäre längst draußen, wenn er "eingesehen" hätte, dass er sich im Wahn verirrt hätte und wenn er zu erkennen geben würde, dass er dem Staat und der Psychiatrie doch dankbar dafür wäre, dass sie ihn auf den rechten Weg zurückholten.
Dipl.-Kfm. Winfried Sobottka
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