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 Kriminalistischer Vergleichsfall Nr. 1: "Rosa Collo-Sander",
 nach Tatsachen geschildert von:

 Prof. Dr. med. Markus Rothschild, Direktor des Instituts für Rechtsmedizin der Universität zu Köln.



Zitate aus: Markus A. Rothschild,"Todesspuren", München, 2010, ISBN 978-3-492-26391-7


 "Rosa Collo-Sander" und ihre Schilderung des Tatablaufs
(S. 133 f.):

"Rosa Collo-Sander" ist das Pseudonym einer Prostituierten, die im Alter von 24 Jahren einen Mordversuch glücklicherweise überlebt hat.

Sie schilderte den Tathergang, der den an ihr festgestellten Verletzungen (siehe Kasten rechts) entspricht, so (Zitat aus oben genanntem Buch):

"Ein Freier in einem kleinen weißen Daihatsu Cuore, den ich bereits zweimal zuvor "bedient" hatte, brachte mich mit seinem Auto zu einem nahe gelegenen Parkplatz. Der Freier, ein großer schlaksiger Mann, etwa Mitte 30, mit schütterem Haar und Brille, forderte mich dann auf, mir eine braune Lederhose anzuziehen und mich auf den Bauch zu drehen.

Er setzte sich dann rücklings auf meine Oberschenkel und befriedigte sich selbst. Plötzlich legte er mir von hinten einen Gürtel um den Hals. Als er zuzog, bekam ich gerade noch meine Hände dazwischen und konnte schließlich den Gürtel wegreißen.

Ich habe versucht, das Auto zu verlassen, aber er saß immer noch auf meinen Oberschenkeln. Woher er plötzlich den Hammer gehabt hat, weiß ich nicht. Aber schlug nun von hinten etwa 20-mal mit einem Hammer auf meinen Kopf

Auch aufgrund der räumlichen Enge in dem kleinen Fahrzeug konnte ich mich kaum wehren. Als er den Hammer fallen ließ, drehte ich mich etwas um und konnte die nun plötzlich erfolgenden Messerstiche teilweise abwehren.

Ich habe geschrien und gefleht und ihn schließlich blutüberströmt nur noch gebeten, mich lieber schnell zu töten als so zu quälen. Als er sich am rechten Kleinfinger geschnitten hat, ließ er von mir ab. Er fuhr dann mit mir in seine Wohnung, wo er sich zunächst das Blut abduschte und seinen Finger verband. Während der ganzen Zeit hat er sich überhaupt nicht um mich gekümmert.

Dann forderte er mich auf, mich mich auf den Fußboden zu legen, um mich auszuruhen. Er legte sich neben mich, und nach einer kurzen Weile drehte er sich plötzlich zu mir um und versuchte, mir eine Plastiktüte über den Kopf zu ziehen, die ich ihm aber aus den Händen schlagen konnte.

Danach unternahm er einen Drosselversuch mit einem Riemen, der scheiterte, weil ich meine Hände rechtzeitig genug zwischen Hals und Riemen bekam. Schließlich begann er, mich mit seinen Händen zu würgen. Ich habe kaum noch Luft bekommen und bemerkte, wie meine Halswunden wieder stärker bluteten. Plötzlich brach auch seine Wunde am Kleinfinger wieder auf, so dass er wegen des Schmerzes von mir abließ.

Auf mein Flehen hin fuhr er schließlich mit mir in das Krankenhaus, wo er mich vor dem Eingang absetzte."

 Die im Krankenhaus festgestellten Verletzungen der "Rosa Collo-Sander"
(S. 135 u. S. 137):

(Zitat aus oben genanntem Buch):

"Sie wies etwa 20 zum Teil bis auf den Schädel reichende Kopfplatzwunden sowie zahlreiche Stiche und Schnitte im Gesicht, am Hals sowie den Armen auf. Allein im Gesicht bestanden 12 scharfe Verletzungsfolgen.

In ihrer polizeilichen Nachvernehmung blieb die zunehmend genesende Rosa Collo-Sander bei ihrer Version, die sie bereits vor der Operation geschildert hatte. Und ihre Angaben deckten sich völlig mit den rechtsmedizinischen Untersuchungs- befunden. Auch ihre Schilderungen und Beschreibungen der Wohnung ließen sich mit der vorgefundenen Spurenlage in Einklang bringen."











Vors. Richter am Landgericht Hagen Dr. Frank Schreiber als Vorsitzender, Richter am Landgericht Marcus Teich Richter am Landgericht Dr.Christian Voigt als beisitzende Richter, Sekretärin Margarete Dodt, Hagen, Verwaltungsangestellter Kristof Schumann, Hagen, als Schöffen, Oberstaatsanwalt Wolfgang Rahmer Staatsanwalt Klaus Knierim, als Beamter der Staatsanwaltschaft, Rechtsanwalt Prof. Dr. Ralf Neuhaus, Dortmund, Rechtsanwalt Rudolf Esders, Dortmund, als Verteidiger

   Ein Teil der Namen der Hauptverantwortlichen für eines der  
   ungeheuerlichsten Strafverfahren in der Geschichte der BRD  
   ist links nachlesbar.