Buschkowsky: Jugendrichterin Heisig war «Engagement pur»

05.07.10 | 16:05 Uhr

Für den Neuköllner Bezirksbürgermeister Heinz Buschkowsky (SPD) hat die verstorbene Jugendrichterin Kirsten Heisig berufliches «Engagement pur« vorgelebt. Heisig sei nach den Gerichtsverhandlungen in den Neuköllner Kiez gegangen und habe mit den Eltern der straffälligen Jugendlichen diskutiert, sagte Buschkowsky am Montag der Nachrichtenagentur ddp. Für die 48-Jährige sei «die Justiz nicht das Ende der gesellschaftlichen Kette gewesen, sondern hatte eine präventive, gestalterische Rolle», fügte der Bürgermeister hinzu. Heisig hinterlasse «ein tiefes Loch im Bemühen um realistische Integrationspolitik».

Die Leiche der seit Anfang voriger Woche vermissten Jugendrichterin war am Samstag in einem Waldstück im Berliner Ortsteil Heiligensee gefunden worden. Nach dem Obduktionsergebnis ist von einem Suizid auszugehen. Die Jugendrichterin war vor allem durch ihre Konsequenz gegenüber jugendlichen Straftätern in Neukölln bekannt geworden.

Für Buschkowsky, der Heisig nach eigenen Angaben gut kannte, ist der Freitod der Jugendrichterin «überhaupt nicht zu begreifen». Heisig sei eine «lebensbejahende und lebenslustige Frau gewesen, alles andere als ein depressiver Mensch», betonte der Bürgermeister. Die 48-Jährige sei niemals «rückwärtsgewandt» gewesen. Auch über ihre gescheiterte Ehe habe sie nicht jammernd, sondern «in distanzierter Form» berichtet.

Mit Heisig verbunden ist die Entwicklung des sogenannten Neuköllner Modells, das mittlerweile in ganz Berlin umgesetzt wird und bundesweit Beachtung findet. Sie war Mitinitiatorin dieses im Januar 2008 gestarteten Modells. Mit ihm werden jugendliche Straftäter innerhalb von fünf Wochen nach der Tat verurteilt.

ddp/msz/ple

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