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05. 12. 2012

Meine Bitte an die Vernünftigen

Ich genieße deshalb die Unterstützung freier anarchistischer Internetkräfte, weil ich sage, was sonst niemand in diesem Lande zu sagen wagt.

Es ist wichtig, dass wenigstens einer diese Rolle ausübt, doch das reicht natürlich nicht.

Ebenso wichtig ist es, dass es andere gibt, die aus anderen Positionen schrittweise die Bastionen des Unrechts angreifen und zermürben, wie es nun z.B. viele anlässlich des Falles Mollath getan haben.

Diejenigen aber, die nun wieder beschönigen und relativieren, systematisch verankerte Missstände in Abrede stellen, wie die Süddeutsche Zeitung, gehören nicht zu denjenigen, die die Abschaffung systematischen Unrechts wollen. Man muss schon konsequent vorgehen, nicht mit der einen Hand umwerfen, was man mit der anderen aufgebaut hat.

Es gibt nicht viele, die klar genug im Kopf sind, um konsequent in die richtige Richtung vorzugehen. Wer die Missstände beseitigen will, muss sich sehr sachlich genau mit diesen selbst und ihren funktionalen Ursachen auseinandersetzen, definitiv kontraproduktiv ist es, wenn Leute Missstände zwar anprangern, aber Ursachen anführen, die mehr über diese Leute aussagen, als dass sie sich sachlich begründet darstellen ließen.

Natürlich haben wir keine tatsächlich vom Volk legitimierten und kontrollierten Staatsgewalten - aber die haben wir in Deutschland seit über 1.000 Jahren nicht, so dass es unsinnig ist, die Reichsbürgerschaft von 1871 wieder einführen zu wollen. Natürlich gibt es eine jüdische Weltverschwörung, aber nicht nur eine jüdische: Jede zivilisierte Nation hat ihre Geheimbünde, keiner von denen ist besser als der jüdische Geheimbund. Natürlich hat die CIA ihre schmutzigen Pfoten überall im Spiel, wo sie sie im Spiel haben kann, natürlich sind die Scientologen nichts anderes als eine schräge Loge.

Aber all das sind Dinge, die im Grunde gar keine Rolle spielen - denn wenn es gelingt, saubere Zustände herzustellen, dann entzieht man allen den Boden, die schmutzige Verhältnisse wollen.

Außerdem ist es dem Normalvolk nicht zu vermitteln, dass man ohne klare und verständliche Nachweise irgendwen zum Sündenbock für alles machen will, und dann sagt: "Den müssen wir fertig machen, dann wird alles gut sein."  Tatsache ist sogar, dass es gar nichts nützen würde, einen der Sündenböcke auszuschalten - andere würden das dadurch entstandene Machtvakuum sehr schnell ausfüllen, es würde gar nichts besser.

Ich kann nur sagen: Man muss konkret gegen jeden einzelnen Missstand ankämpfen, beginnend mit den grundlegenden Missständen. Anhand derer muss dem Volk vermittelt werden, was diese Missstände bedeuten, welche Folgen sie in konkreten Fällen haben. Dann müssen Konzeptionen angeboten und deren Realisierung politisch gefordert und durchgesetzt werden, die systematische Ursachen für Wildwuchs ausschließen.

Nur so kann es gehen, aber ohne das geht es nicht.

Und leider kämpfen noch viel, viel zu wenige produktiv gegen Missstände!

Es gibt viele, die Missstände anprangern, die aber leider meinen, alles auf einen von ihnen favorisierten Sündenbock lenken zu müssen. Ich kann mit solchen Leuten absolut nichts anfangen.

Dann gibt es noch viele, die sich kritisch äußern, sich bei näherem Hinsehen aber als Selbsthilfegruppen entlarven, bestehend aus vom Unrecht traumatisierten Menschen, die sich gegenseitig Halt zu geben suchen, die zu produktiver politischer Arbeit aber nahezu oder gar völlig unfähig sind.

Dann gibt es noch viele, die aus politischen Gründen versuchen, die Missstände zu instrumentalisieren, um ihre eigene, nicht selten abwegige politische Gedankenwelt auf andere zu übertragen. Auch damit habe ich Erfahrungen gemacht, mit Leuten, die von meinen kritischen Artikeln begeistert waren, mit denen ich aber nur hätte zusammenarbeiten können, wenn ich mich zugleich zu einem Rassisten gemacht und die Wiederherstellung der politischen Grenzen Deutschlands von 1914 plus Sudentenland und Österreich gefordert hätte.

Man sollte sich also nicht davon blenden lassen, dass es viele gibt, die Missstände kritisieren - es steckt wenig, ja sehr wenig politisch-produktive Kraft dahinter.

Entsprechend ist es nötig, dass alle Vernünftigen etwas tun. Das beginnt schon damit, dass man möglichst viele andere aufmerksam macht, wenn man meint, irgendwo auf eine wichtige Information oder gute Idee gestoßen zu sein, dass man ein Teil einer demokratischen Gemeinschaft wird, die sachlich kritisiert, Konzepte zur Missstandsvermeidung entwickelt und für deren Durchsetzung kämpft.

Dipl.-Kfm. Winfried Sobottka